Luxus und tolle Atmosphäre an Bord und spannende Ausflüge an Land
Mit der Thurgau Prestige von Basel nach Amsterdam und zurück
Das Schiff Thurgau Prestige fährt seit dem vergangenen Jahr unter der Flagge von Thurgau Travel und ist während der meisten Zeit auf dem Rhein anzutreffen. Wir machen die Reise ab Basel über Rotterdam nach Amsterdam und zurück. Die tolle Atmosphäre an Bord und die gut organisierten Landausflüge machen die Reise zu einem einmaligen Erlebnis.
Schon beim Einsteigen werden wir von freundlichen Crew-Mitgliedern begrüsst. Die Zimmer sind, obschon fast eine Stunde zu früh am Hafen in Basel, bereit und wir können diese beziehen. Wie von aussen, macht das Schiff auch von innen einen hervorragenden Eindruck. Die Vorfreude auf die neun Tage ist gross.
Viele Schleusen zwischen Basel und Strasbourg
Leinen los. Das Schiff startet die erste Etappe nach Strasbourg. Die Fahrt führt durch acht Schleusen im Kanal am Oberrhein. Wir erreichen am zweiten Morgen die Europastadt mit ihren vielen Gesichtern: Auf der Rundfahrt sehen wir das UNO-Gebäude, die alten, malerischen Fachwerkhäuser in der Altstadt und auch das weltbekannte Münster. Zu seinen berühmtesten Ausstattungsstücken zählen die Astronomische Uhr und der „Engelspfeiler“. Auch die Kanzel, das Taufbecken, die Schwalbennestorgel sowie die Glasfenster und die Wandteppiche mit dem Marienleben gelten als hervorragende Beispiele abendländischer Kunst. Das Herz aller Schweizer schlägt etwas höher im Innern der Kathedrale. Die astronomische Standuhr zeigt so viel und ist so alt, dass alle davor stehen bleiben und die Handwerkskunst bewundern. Alleine die Uhr ist den ganzen Ausflug wert.
Köln – die Domstadt
Der dritte Tag beginnt mit der Passage durch die weltberühmte Loreley bevor wir zum Rundgang durch die berühmte Domstadt starten. Die Kathedrale aus der Hochgotik ist das Wahrzeichen Kölns und ist eine der grössten Kathedralen Europas.
Dordrecht und Rotterdam
Nach dem Besuch am 4. Tag der berühmten Windmühlen von Kinderdijk, die seit 1997 ein UNESCO-Kulturerbe sind, haben wir am Nachmittag eine Rundfahrt in Rotterdam. Rotterdam ist im zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer gefallen und wurde neu aufgebaut. Rotterdam ist dadurch mehr eine Stadt der neuen Architekur. Nur selten stehen noch Häuser, die den zweiten Weltkrieg überlebt haben.
Keukenhof und Amsterdam
Der 5. Tag steht zuerst ganz im Zeichen einer einmaligen Blumenpracht. Keukenhof bietet jeden Frühling eine weltweit einmalige Blumenpracht. Rund 1,5 Millionen Besucher fahren jährlich auf das Gelände und erfreuen sich an der gewaltigen Anlage. Am Nachmittag führt uns eine Grachtenfahrt entlang der schönen alten Kaufmannshäuser in Amsterdam und wir bestaunen die verschiedenen Hausboote in den Kanälen der Stadt.
Duisburg und Düsseldorf
Am 6. Tag führt uns der Ruhrpott-Reiseleiter zur Zeche Zollverein bei Essen, im Land von Schimanski. Bis 1986 war das Steinkohlebergwerk in Betrieb. Heute ist es ein Museum, welches die Zeit der Zechen im Ruhrgebiet eindrücklich dokumentiert. Die Zustände, wie die Arbeiter in der Zeche schuften mussten, lassen viele erschaudern. In Düsseldorf nimmt das Schiff die Gäste wieder mit und es geht Richtung Koblenz weiter.
Koblenz und Romantischer Rhein
Am 7. Tag besuchen wir die Stadt Koblenz. Koblenz ist eine der ältesten Städte Europas und präsentiert sich im schmucken Kleid am Zusammenfluss von Mosel und Rhein. Die Passage durch den Romantischen Rhein am Nachmittag bringt noch einmal die Loreley, trotzige Burgen beidseitig und steile Rebenhänge.
Baden-Baden mit Stadtfest
Am achten Tag besuchen wir Baden-Baden. Die Bäder- und Kunststadt begeistert mit ihrer Atmosphäre und bei unserem Besuch mit einem grossen Stadtfest. Wurst und Bier, schöne Musik und offene Läden laden zum Verweilen ein.
Wieder in Basel
Am neunten Tag sind wir wieder in Basel, müssen ausschiffen und das grosse Vergnügen ist leider schon vorbei..
Wer eine Schifffahrt tut, der kann was erleben…
Die Reise auf der Thurgau Prestige ist das ganze Geld wert. Die Passagiere werden neun Tage lang mit allen Annehmlichkeiten, einer feinen Küche und freundlichem Personal verwöhnt. Die Reiseleitung, die Schiffscrew und das Personal im Zimmer, im Restaurant wie auch in der Piano-Bar machen einen Superjob. Die Tatsache, dass „nur“ 116 Passagiere an Bord sind, macht dem Personal die Arbeit sicher leichter und entsprechend ist ihr Engagement, den Gästen nur das Beste zu bieten. Die ganze Crew arbeitet mit einem schweizerischen Arbeitsvertrag, was scheinbar die Freude an der Arbeit sehr positiv beeinflusst. So meint zum Beispiel der 37-jährige Bar-Manager Sepian, dass er auf dem Schiff zwar viel arbeiten müsse, die Arbeit aber viel Freude und Genugtuung bringe. Er habe mit den Gästen oft auch gute Gespräche und Diskussionen. Sepian ist seit acht Jahren mit Thurgau Travel unterwegs, sieht seine Familie (seine Frau und seine zwei Kinder) zweimal während seinen Ferien in Indonesien. Durch seine Arbeit gehe es ihm und seiner Familie aber sehr gut.
Der 46-jährige Bar-Keeper Ketut, ebenfalls aus Indonesien, ist seit 16 Jahren mit Kreuzfahrschiffen unterwegs. Zuerst auf dem Meer und jetzt seit längerer Zeit auf dem Fluss. Ketut ist der grosse Spassmacher der Crew und sagt auch, dass er happy sei mit seinem Traumjob. „Die Arbeit ist gut bezahlt und so geht es meiner Familie in Bali – ich habe drei Kinder und nur eine Frau – sehr gut.“ So Ketut und weiter meint er: „Das Heimweh ist zwar gross, aber heute kann ich fast täglich per Videotelefon mit meinem Lieben kommunizieren!“
Beim Crew-Abend präsentiert der Allrounder Lieder von Elvis Presley und Frank Sinatra und auch den alten Schlager „Rote Lippen soll man küssen…» gibt Ketut gerne zum besten! Und die Gäste applaudieren vor Freude wie beim Live-Konzert einer berühmten Band…
Kapitän Melvin van den Boom – Herr über 2120 Pferdestärken
Ja, für mich es das ein Traumjob!
Der erst 27-jährige Melvin van den Boom ist 1. Kapitän der Thurgau Travel Prestige und Herr über 2120 Pferdestärken. Zwei grosse Caterpillar Dieselmotoren schieben das Schiff Fluss aufwärts Für ihn ist der Beruf ein absoluter Traumjob. Als Zehnjähriger hat er zum ersten Mal ein Rheinschiff von Rotterdam nach Basel geführt. Und auf die Frage, was das Schönste sei an seinem Beruf, meinte er ohne lange nachzudenken: „Die Freiheit!“. Uns stand der Kapitän Red’ und Antwort.
Wie wird man mit 27 Jahren bereits Kapitän eines Kreuzfahrtflussschiffes? Normalerweise bekommen ältere Kapitäne diese Möglichkeit noch vor der Pensionierung?
Boom: Bei uns war das wohl etwas Speziell! Bereits mein Grossvater und die Grossmutter waren auf dem Fluss, beide hatten den Ausweis. Meine Eltern haben auch beide den Kapitänsausweis und ich bin, bis ich zur Schule musste, auf dem Schiff aufgewachsen. Und während der Schulzeit lernte ich in den Ferien, die Schiffe zu führen. Bereits mit zehn Jahren sagte der Vater: „ Geh ans Ruder, ich mache die Matrosenarbeit!“ So machte ich meine erste Reise als Kapitän bis nach Basel.
Wann kann man die Prüfung als Kapitän machen?
Ab 16 Jahren kann man Schiffe navigieren, wenn man die theoretischen, nautischen Fragen gelernt hat und die entsprechende praktische Ausbildung hinter sich hat. Den Ausweis als Kapitän bekommt man aber erst mit 21 Jahren. Bei den meisten dauert die Ausbildung länger, meine theoretische Ausbildung dauerte nur vierzehn Tage, weil ich bereits alles wusste und so wurde ich zur Prüfung zugelassen und bin seit dem 21. Geburtstag Kapitän auf dem Rhein und in den Nebengewässern.
Sie sind jetzt 27 Jahre alt. Wie sieht ihre Laufbahn aus bis zur Rente?
Das ist eine gute Frage, die ich nicht beantworten kann. Ich war mal zehn Tage zur Arbeit in einem Büro. Nach zehn Tagen war ich weg, ich hielt es nicht aus und fühlte mich eingeengt. Mir gefällt mein Job ausserordentlich. Für mich ist das ein Traumjob. Ich geniesse die Freiheit auf dem Wasser, obschon ich auch viel Verantwortung trage. Auch der Kontakt mit den Gästen bringt mir sehr viel. Übrigens auch mein Vater hielt es in einem Büro nicht aus. Nach ein paar Jahren als nautischer Direktor in einem grossen Hafen führt er heute wieder ein Frachtschiff.
Könnten Sie mit ihrem Ausweis auch ein Schiff auf dem Meer führen?
Nein, das ist etwas ganz anderes. Für die Meerschifffahrt müsste ich beinahe von vorne beginnen. Aber umgekehrt auch. Ein Meer-Kapitän hat ebenso keine Erfahrung auf dem Fluss.
Texte: Max Riesen
Bilder: Beni Meier